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Melanie Weber Melanie Weber

Die Zahlen steigen

Es ist November 2020. Nach einem Sommer in relativer Unbeschwertheit angesichts der weltweiten Situation steigen die Coronazahlen stark an. Die meisten (Groß)Städte in Deutschland überschreiten die Grenzwerte und werden zum Risikogebiet.

Es ist November 2020. Nach einem Sommer in relativer Unbeschwertheit angesichts der weltweiten Situation steigen die Coronazahlen stark an. Die meisten (Groß)Städte in Deutschland überschreiten die Grenzwerte und werden zum Risikogebiet.

Die Zahlen steigen.

  1. Ist das wahr? Ja

  2. Kannst du mit absoluter Sicherheit wissen, dass das wahr ist? Hier taucht bei mir der Gedanke auf, dass ich die Zahlen ja nicht selbst erhebe, es also nicht absolut sicher wissen kann, daher lautet meine Antwort auf diese Frage “Nein”. Ein “Ja” wäre hier aber genauso möglich. Gib die Antwort, die sich für dich wahr anfühlt, wenn du die Frage auf dich wirken lässt und darauf wartest, welche Antwort auftaucht.

  3. Wie reagierst du, was passiert, wenn du den Gedanken glaubst? Ich bekomme Angst, sehe Einschränkungen auf uns alle zukommen. Sehe die Wirtschaft einknicken, sehe die Gesellschaft am Rande eines Kollaps. Ich bekomme Angst um mich und die Menschen, die ich liebe. Gehe nicht mehr raus und vermeide Unternehmungen. Ich mache mir Sorgen um alles. Fühle Anspannung im Brustbereich meines Körpers, der Hals wird eng, ich atme gepresst. Ich erinnere mich an Berichte, die ich gelesen habe. Berichte über Erkrankte und mögliche Spätfolgen. Ich sehne mich zurück nach der Zeit vor Corona, will in eine Zukunft, in der “alles wieder gut” wird.

  4. Wer wärest du ohne den Gedanken? Ohne den Gedanken bin ich entspannter. Ich mache mir um Zahlen keine Gedanken, sehe mein direktes Umfeld, nehme den Stuhl wahr auf dem ich sitze, atme. Ich bin dankbar, dass es mir jetzt gerade gut geht. Ich koche mir einen Tee. Mir wird bewusst, dass sich viele Menschen für andere einsetzen um zu helfen. Fühle mich verbunden und dankbar dafür. Bin so dankbar in unserer Gesellschaft zu leben und erfüllt von vielen Beispielen selbstloser Fürsorge, die ich gelesen habe und auch persönlich kenne. Bin dankbar für viele Menschen, die ich kenne, die sich weigern, sich von der Situation unterkriegen zu lassen. Menschen, die Dankbarkeit und Liebe leben und sich nicht beeindrucken lassen von den äußeren Umständen. Ohne den Gedanken merke ich, dass ich diese Kraft auch habe. Dass ich Freude und Inspiration für mich und andere bin. Je länger ich ohne den Gedanken bin, desto mehr erfasst mich eine Art Dankbarkeitsflash. Mir steigen Tränen in die Augen.

Kehre den Gedanken um:

Meine Gedanken (über die Zahlen) steigen.

Was könnte das bedeuten? Meine Gedanken steigen…(Wenn sich nicht automatisch ein Beispiel für eine Umkehrung findet, ist es möglich, den Satz etwas großzügiger zu interpretieren und zu schauen, ob sich ein Beispiel findet, dass sich für dich wahr anfühlt.)

  • Für mich bietet sich die Bedeutung “einsteigen” an. Meine Gedanken steigen (ein). Sie steigen ein in die Berichterstattung, in die Sorge, die Zukunftsvorstellungen, die wie ein Film vor mir ablaufen.

  • Ich sehe vor mir (in meiner Vorstellung) eine Tabelle mit steigenden Zahlen, wenn ich diesen Satz höre. Im übertragenen Sinn sind es meine Gedanken, die steigen. Jetzt hier in der aktuellen Situation habe ich diese Zahlen ja nicht vor mir. Ich stelle sie mir vor. Sie sind der Film, der in meinen Gedanken abläuft. Der Film, der mich aus meiner Realität wirft. Die Realität ist: Laptop, Text, Küchentisch, Tee, Sitzen, Atmen. So einfach und so gut.

  • Meine Gedanken steigen (aus). Sie steigern aus der Realität aus. Realität meint hier, meinen gegenwärtigen Moment. Meine Gedanken drehen sich um die Zahlen, es gibt nur noch steigen, kein Fallen, kein Blick auf andere Wahrheiten oder Realitäten als steigende Zahlen.

Die Zahlen steigen nicht.

  • Zahlen können nicht steigen. Sie sind einfach Zahlen. Wohin sollten sie steigen? Steigen entsteht durch einen Vergleich. Die Zahlen sind erstmal nur das, was sie sind.

Die Zahlen fallen.

  • Die Zahlen der noch Gesunden, nicht an Corona erkrankten, fallen.

  • Die Zahlen fallen auf. Sie fallen auf, weil es einen gesetzten Grenzwert gibt, der jetzt überschritten ist.

  • Die Zahlen fallen in Gesprächen. Sie werden genannt, ich nenne sie häufiger als ich das im Sommer getan habe.

Ich kann nicht so richtig erklären warum aber durch diese Work habe ich mehr Ruhe über die aktuelle Situation und die Berichterstattung darüber.

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Melanie Weber Melanie Weber

Coronavirus

Seit Wochen, Monaten gibt es kein anderes Thema. Die Welt ist von einem Virus befallen. Wenn ich diesen Gedanken mit “The Work” überprüfe, erhalte ich folgende Antworten.

Seit Wochen, Monaten gibt es kein anderes Thema. Die Welt ist von einem Virus befallen. Wenn ich diesen Gedanken mit “The Work” überprüfe, erhalte ich folgende Antworten.

Die Welt ist von einem Virus befallen.

  1. Ist das wahr? Ja.

  2. Kannst du mit absoluter Sicherheit wissen, dass das wahr ist? Nein

  3. Wie reagierst du und was passiert, wenn du diesen Gedanken glaubst? Ich verfolge die Medien, ich finde viele Beweise für den Satz. Wenn ich den Gedanken glaube, bekomme ich Angst. Ich sehe mich ausgeliefert, hilflos. Das Damoklesschwert hängt über mir und fällt irgendwann herunter, um mich zu töten. Ich sehe die Welt, die ich kenne, in Schutt und Asche. Alles was mir lieb war, funktioniert nicht mehr. Menschen sterben. Die Zukunft ist unklar, aber auf jeden Fall düster. Ich fühle mich den Politikern ausgeliefert, rebelliere innerlich gegen Ihre Anordnungen und hinterfrage ihre Richtigkeit. Ich misstraue den Medien und bin gleichzeitig abhängig von ihnen.

  4. Wer wäre ich ohne den Gedanken? Ich wäre hier. Im Moment, ich wäre mir meiner direkten Umgebung bewusst. Ich würde merken, dass ich atme, dass es mir gut geht. Ich freue mich über die vielen Menschen, mit denen ich mich verbunden fühle. Ich fühle eine innere Stärke und erinnere mich an meine persönlichen Ressourcen.

Kehre den Gedanken um:

Die Welt ist nicht von einem Virus befallen.

Der Globus ist nach wie vor der, der er ist. Die Natur ist die die sie ist. Es gibt Menschen, die sind nicht vom Virus befallen.

Das Virus ist von der Welt befallen.

Das Virus tut das, was es tut. Es ist sein Job. Diesen Job macht es gut. Ich empfinde so etwas wie Respekt für das Virus. Es tut auch nur seine Arbeit und kann nichts dafür, dass wir das blöd finden. Das Virus kann sich nicht gegen die Berichterstattung wehren. Es kann nicht um Richtigstellung von wissenschaftlichen Details bitten, wenn wir möglicherweise etwas nicht in seinem Sinne interpretieren.

Meine Gedanken sind von einem Virus befallen.

Ja, meine Gedanken drehen sich um das Virus. Meine Gedanken sind von einem Angstvirus befallen. Einem Angstvirus, das mich den gegenwärtigen Moment vergessen lässt. Meine Gedanken sind anfällig für andere Gedanken, die sich verbreiten wollen. Ich übernehme sie ungeprüft und sie vermehren sich in mir, sogar soweit, dass ich andere damit anstecken kann.

Rund um Corona biete ich kostenlose Kurzcoachings (40 Min.) via Zoom an, solange es meine Zeit erlaubt. Sprich mich gerne an.

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